Mittwoch, 27. März 2013

Me Made Mittwoch am 27.03.2013




Eigentlich bin ich, Meike von crafteln.de, krank geschrieben und gar nicht als Gastgeberin des Me Made Mittwoch dran, aber Catherine hat, erkältet und mit Ohrenschmerz, leider ihr neues Kostüm kaputt gebügelt. Da fußkrank nicht ganz so schlimm ist, wie ein kaputtes Kostüm, springe ich vom Sofa und damit ein, öffne euch die Türen und sage "Hereinspaziert zum MMM"!

Eigentlich wäre ich erst in ein paar Wochen als Gastgeberin dran gewesen und hätte euch auch viel lieber, mein zumindest im Kopf schon fast fertiges blaues Kleid oder ein Frühlingsmöntelchen gezeigt, aber so spielt das Leben: statt schickem Fummel gibt es heute ein gehumpeltes Hauskleid. So ein dünnes Kleidchen ist für die derzeitigen Temperaturen noch äußerst unangesagt, aber da ich zurzeit hauptsächlich damit beschäftigt bin, meinen Fuß mit der Plastikschiene hochzulegen, spielt Wetter für mich keine Rolle. Das Kleid ist neu, das Kleid ist fertig, also wird es auch angezogen, auch wenn ich derzeit so gut wie gar nicht aus dem Haus gehe.




Als Schnitt habe ich zum zweiten Mal den Schnitt "Vichy" von der Schnittquelle genäht, den frau nicht nur als Papierschnitt erwerben, sondern sich auch gratis herunterladen und zusammenkleben kann. "Vichy" näht sich flott und könnte ein Superhelden-Schnitt in meiner Sammlung werden. Da sowohl Vorderteil als auch Rückenteil aus jeweils drei Teilen zusammengesetzt wird (die sich aber natürlich trotzdem sehr einfach und flott zusammennähen lassen), kann frau vermurkste Kleider nehmen und statt sie wegzuschmeißen, einfach ein "Vichy" daraus nähen.



Bildquelle: Schnittquelle

Genau dies geschah mit dem Blümchenstoff, der eigentlich schon zum Teil nach einem anderem Schnitt zugeschnitten war. Während des Zuschnitts (im Oktober 2011) dämmerte es mir, dass sich dünner Viskose-Stoff und der dafür vorgesehene Schnitt nicht vertragen werden und der zum Teil zugeschnitten Stoff versauerte zwei Jahre in der Kiste für unfertige Nähprojekte. Diese Kiste unfertiger Nähprojekte belastet ja bekanntermaßen sehr. Ich möchte gar nicht so gerne darüber nachdenken, was da alles noch so schlummert und bin jedes Mal froh, wenn ich eines dieser ungeliebten Projekte doch noch fertigstelle. Ich vermute, da schlummert mindestens noch ein halbfertiges Jerseykleid, dass mit "Superhelden-Vichy" noch gerettet werden könnte.





Eigentlich war es totaler Blödsinn, diesen Stoff so lange unverarbeitet herumliegen zu lassen, denn schon seit Jahren wird mein (Kauf-)Lieblings-Blümchenkleid so dünn, dass ich jedes Mal, wenn ich es trage Angst haben muß, dass es mir vom Leib fällt. Jetzt habe ich endlich einen Ersatz. Das Blümchenmuster finde ich zwar nur fast so gut, wie das vom Original-Lieblingskleid, aber das neue Vichy fühlt sich sicherlich genauso gut an, wenn ich mal keine Thermoleggins und ein langärmeliges Shirt darunter trage.




Das ist das alte Lieblingskleid. Sieht doch ganz ähnlich aus, oder? Das macht mich so froh, dass ich sogar mit lädiertem Bein eine Tanzeinlage versuchte, um euch dynamische Bilder bieten zu können.





Damit ihr den Schnitt noch besser erkennen könnt, zeige ich euch noch meine erste Version von "Vichy", die ich bereits vor drei Wochen beim MMM auf meinem Blog zeigte. Man sieht, es ist eigentlich ganz simpel, aber durch den Ausschnitt und den Volant macht es doch was her. Mir gefällt es allerdings gemustert besser als uni; aber egal, der lila Jersey lag auch noch rum und wenn das Kleid auch keinen Schönheitspreis gewinnen wird, fühlt sich der Stoff doch gut an und das Kleid wird sicherlich angenehm zu tragen sein, sollte der Schnee doch noch mal irgendwann schmelzen.




Schnitt: Vichy Schnittquelle
Stoff: dünner Viskosejersey von Stoff und Stil
Schwierigkeitsgrad: einfach
Passform: nach Änderungen gut. Ich finde dieser Schnitt fällt noch kleiner aus, als ich es von Schnittquelle gewöhnt bin. Deswegen habe ich schon bei der ersten Version das Oberteil verlängert, damit die Oberweite reinpasst und bei der zweiten Version sogar noch mal mehr. Außerdem habe ich das ganze Kleid verlängert, weil ich 5 cm größer bin, als es Schnittquelle vorsieht. Die Taillierung habe ich leicht begradigt und das Vorderteil im Bruch verbreitert. Bei er zweiten Version habe ich auch noch die Schultern verbreitert.
Werde ich noch mal machen?  Bestimmt. Ich überlege z.B. auch, ob ich es für den Hochsommer, falls es denn einen gibt, das Kleidchen noch mal mit kurzen Ärmeln nähe.




So, jetzt aber genug geplaudert; zurück aufs Sofa und den Fuß wieder hochlegen! Jetzt seid ihr dran:






Mittwoch, 20. März 2013

Me made Mittwoch am 20.3.2013

Ich bin Wiebke vom blog Kreuzberger Nähte und freue mich, euch zum heutigen MMM-Reigen begrüßen zu dürfen. Was für ein lang ersehnter Tag, Fängt doch heute um 12.02 MEZ endlich der astronomische Frühling an. Spürt ihr schon was? Ging der winterliche Schneefall etwa gerade unauffällig in einen leichten Frühlingsregen über`?

 Hasch mich, ich bin der Frühling!

In 1,5 Wochen werden die Uhren übrigens schon wieder auf Sommerzeit umgestellt. Das ist ganz schön praktisch, weil man dann -wie ich gestern irgendwo gelesen habe- abends länger im Hellen den Schnee wegschippen kann. Wirklich toll, oder?

Trotz kranker Matschbirne und Schüttelfrost habe ich gestern keine Mühen gescheut, um ein paar Fotos für den heutigen MMM zu machen. Denn ich möchte euch ein herrlich wärmendes und Schmuddelwetter-alltagstaugliches Hemdblusenkleid zeigen.
Picmonkey hat -ganz wetteraktuell- immer noch die Schneeflockenfunktion im Angebot, ich habe also nicht meine sowieso schon angeschlagene Gesundheit für das obige Foto aufs Spiel gesetzt. Aber der Effekt passte einfach so herrlich zum Wetter und zum Stoff... Hier die unbearbeitete Variante:


Genäht habe ich das Kleid aus einem der besten und qualitativ hochwertigsten Stoffe, die ich jemals auf dem Maybachufermarkt gekauft habe, eine dünne Wolle-Seide-Mischung mit dynamischen weißen Sprenkeln für sagenhafte 3,-€/m. Trotz leichter Transparenz wärmend und absolut angenehm auf der Haut.(Cat hatte sich übrigens -ebenso von der Qualität begeistert- aus dem gleichen Stoff ein wunderschönes 40-er Kleid genäht)


Auf der Suche nach dem optimalen Hemdblusenkleiderschnitt, habe ich den hier bereits vernäht gezeigten Schnitt  (Modell 113 aus dem Heft Burda 1/2004) optimiert und die zu weite Oberkörperpartie durch Einschieben verschmälert. Durch diese Verschmälerung sitzt der Schnitt nicht nur besser, sondern das Kleid ist sogar auch noch bequemer geworden.
Tolle Varianten des Schnitts kann man auch hier und hier bei Monika sehen.

Der Schniit sieht eigentlich Brustabnäher vor. Bei dieser Variante aus weichem Stoff habe ich stattdessen die Abnäherweite eingekräuselt.

Durch die Internet Vernetzung und den damit verbundenen fruchtbaren Erfahrungsautausch werde ich nähtechnisch anspruchsvoller. Zumindest beobachte ich, dass mir meine legere "das geht schon so"-Haltung irgendwie etwas abhanden kommt. Immer öfter greife ich mir nun auch mal mein "Nähen leicht gemacht"-Buch, um mir anzuschauen, wie bestimmte Techniken richtig funktionieren. Früher habe ich z.B. bei Poloblenden einfach das untere Ende der beiden Blendenstreifen mit einem Stoffrechteck übernäht und dieses überkreuz abgesteppt. Aber jetzt kann ich das Ganze viel eleganter und professioneller lösen:

Wo bleibt nur der Frühling? Ich kann keine Schneebälle, Wollmützen und Daunenmäntel mehr sehen....

So, jetzt seid ihr dran, Wie lockt ihr heute den Frühling?

Mittwoch, 13. März 2013

Me Made Mittwoch am 13.03.2013

Na, das ist ja mal ein schönes Datum: 13/03/13. Ich habe jedoch erst gestutzt und war mir nicht sicher: Befinden wir uns im März oder nicht doch noch im Februar? Nein, nein, es ist tatsächlich März, und zwar schon Mitte, auch wenn man davon grad nicht allzuviel merkt.
Genug der Moserei, ich habe mir fest vorgenommen, nicht über's Wetter zu meckern. Immerhin war es am gestrigen Dienstag wunderbar sonnig, was will frau mehr?

Das Kleid, das ich - Melleni von talentfreischoen - heute zeige hat meine gestrige Laune enorm gehoben. Kennt Ihr das? Ihr seid so unterwegs, ganz im Alltagstrott Hier und Jetzt und plötzlich fragt Ihr Euch: He, ich hab ja richtig gute Laune! Warum nochmal? Wahlweise können dann so Antworten fallen wie: Ach ja, am Samstag geht es in den Urlaub. Oder: Heute abend gehe ich mit dem/der Liebsten aus. Oder: Morgen sehe ich Freundin X. Oder: Der neue Duft ist wunderbar. Oder: Wenn ich dies und das und jenes fertig habe, gönne ich mir ein Eis. Oder: Ich freu mich so auf den freien Tag mit meinem Kind. Das ist dann so die Grundmelodie die einen trägt. An schlechten Tagen zieht sie einen runter, an guten... macht sie einen munter zufrieden. Ich nehme an, dass es der einen oder anderen der MMM Teilnehmerinnen ähnlich geht wie mir: Diese positive Grundmelodie kann durchaus auch von einem äusserst gelungenen oder als äusserst gelungen empfundenen neuen Kleidungsstück erzeugt werden.

Und ein solches Kleidungsstück habe ich soeben fertig gestellt. Meine Motivation, es am heutigen MMM zu zeigen, war recht hoch, so dass es am Montagabend um kurz vor 11 fertig wurde.

Es handelt sich um den (leider nicht mehr gerade im Sonderangebot erhältlichen) Schnitt von Vogue V8613. Eine geblümte Version habe ich bereits erstellt, aber leider eignet sich bi-stretchiger Viskosejersey nicht für dieses Kleid, so dass ich es praktisch nicht trage.

Primavera hat den Schnitt in diversen wunderbaren Varianten verarbeitet: hier, hier und hier - um nur drei zu zeigen. Und auch Tina ist dem Fieber verfallen: hier. Und von Wiebke weiß ich, dass sie in Kürze auch ein solches Kleid nähen wird.

Zu recht! Der Schnitt ist große Klasse. Ein gepunkteter Stoff liegt hier bereits in froher Hoffnung, bald zugeschnitten zu werden.

Nun aber zum heutigen Modell: dem Bald-ist-Frühling-Kleid.

Der Stoff ist ein äusserst günstiger Romanit vom Markt, der dank des vermutlich hohen Polyesteranteils ganz entscheidende positive Eigenschaften hat: er ist praktisch bügelfrei und schnell trocken. Ich hoffe, dass er dafür nicht schnell anfängt zu müffeln.

Hier in einer ersten Variante: ohne alles.


Die Knöpfe habe ich ausgewählt weil ich dachte, sie passen gut zum grauen Gürtel. Das stimmt auch - aber leider finde ich, dass der Gürtel nicht so recht zum Kleid passt. Oder doch? Komischerweise gefällt mir diese Variante auf dem Bild besser als in Natura.

Und nun die Variante die mir am allerbesten gefällt:

 Nochmal flott alles zurechtrücken
 Wie gesagt: Der Schnitt hat Potential zum all time favourite. Ich finde die Schnittführung toll, die Abnäher vorn sehr hübsch, das Rockteil schön schwingend... Dabei ist der Schnitt nicht mal besonder schwierig. Und flott genäht ist er auch: Am Samstag hatte ich in 2 Std. gut 3/4 fertig. Übrigens hab ich mich für eine fake Knopfleiste entschieden und die beiden Seiten einfach übereinander genäht und dann die Knöpfe zum Schein drauf gesetzt. Dank des Stretchanteils - der Schnitt ist wohl nur für elastische Stoffe geeignet - kein Problem: Ich brauchte nichtmal einen Reißverschluß.

Ach ja: Gewählt hab ich die Größe 12 - laut Größentabelle hätte ich mit bust 38 allerdings die 16 benötigt.

Habt einen schönen Tag!

Melleni









Mittwoch, 6. März 2013

Me made Mittwoch am 6. März 2013


Ich glaube wir haben es geschafft - der Frühling ist da! Hier sind die Anzeichen unverkennbar - die Wiese duftet nach feuchter Erde, die Vögel singen, und von Zeit zu Zeit sehen wir die Sonne,  so dass ich, Lucy von nahtzugabe.blogspot.com, neuerdings wieder Lust habe, vor die Tür zu gehen. Meine Fotos entstanden beim Spaziergang am Sonntag als sich die, äh, interessante Einkaufswagenskulptur auf dem Parkplatz des nahegelegenen Supermarkts als Fotokulisse anbot.

Die Ringelstrickjacke Paulie (freie Anleitung von hier), eine als Raglan von oben gestrickte Jacke aus Sockenwolle wurde im November fertig, passt prima zu Röcken und hat sich bei mir seither bewährt. Ob es nicht schrecklich langwierig sei, eine ganze Jacke aus so dünnem Garn zu stricken, wurde ich schon öfter gefragt. Als Anfängerprojekt würde ich sowas tatsächlich nicht gerade empfehlen, aber solange das Grundmuster einfach ist und sich ohne großartiges Nachdenken stricken lässt, hat man als mittelgute Strickerin so eine Jacke flott zusammengenadelt. Für diese Jacke reichten knapp 300g Wolle, also so viel wie für drei Paar Socken, und länger als an drei Sockenpaaren strickt man daran auch nicht, ist ja eigentlich logisch, oder?


Der Rock ist das Designermodell („Junge Avantgarde“) aus dem Burdaheft 8/2005 von Stephan Schneider, Antwerpen. Auf der Rückseite hat er eine schräge Knopfleiste als Verschluss. Nachdem ich den Designer des Rocks ausfindig gemacht hatte, fand ich ein sehr ähnliches Modell sogar in Stephan Schneiders Herbst-Winter-Kollektion 2005/2006, allerdings mit einer Knopfleiste vorne rechts.


Meine erste Vermutung, dass die Knopfleiste nun möglicherweise vorne zu tragen ist und Burda beim Fotografieren einen Fehler gemacht hat, bestätigte sich sich aber nicht. Der Rock selbst sieht gedreht auch nicht viel anders aus, aber die Knopfleiste schmiegt sich hinten rechts getragen besser an.

Den Rock zog ich auch am Montag an, während eines Kurzbesuchs in Leipzig, der durch Bahnchaos am Morgen zu einem Blitzbesuch reduziert wurde: Mein Zug fiel aus, der Ersatzzug hatte schließlich über eine Stunde Verspätung, ich kam viel zu spät zu meinem ersten Termin und hetzte dann nur noch dem Zeitplan hinterher. Ich war also viel auf den Beinen, und trotzdem blieb die Knopfleiste die ganze Zeit dort, wo sie hingehört: hinten rechts. Kein nerviges Wandern und Drehen des Rockes (ihr kennt das vielleicht – wenn man im unpassendsten Moment bemerkt, dass man den Reißverschluss mitten auf dem Bauch trägt... "Wardrobe malfunction" heißt das wohl neuerdings.)

Und wie siehts bei euch heute aus? Sonnig? Und in welchen selbstgemachten Kleidern werdet ihr den Mittwoch möglichst pannenfrei überstehen? Antworten wie immer unten in der Sammlung.