Mittwoch, 26. Februar 2014

Me-made-Mittwoch am 26. Februar 2014

Wisst ihr, woran ich (Lucy) am besten merke, dass es Frühling wird? In meiner Fotoecke ist es nicht mehr so dunkel und die Bilder werden nicht mehr so körnig! Aufgrund meiner unseligen Vorliebe für schwarz und dunkelgrau schlägt sich das nicht unbedingt im Detailreichtum der Bilder nieder.


Ich trage - wie meistens in diesem so genannten Winter - relativ dünne Übergangskleidungsstücke. Noch vor einem Jahr hätte ich ja die These aufgestellt, dass man Übergangskleidung mangels Übergangsjahreszeiten gar nicht mehr braucht, nun scheint alles von September bis März zu einer einzigen großen Übergangsjahreszeit zu verschmelzen. Ich will mich wirklich nicht beschweren, aber den richtig dicken Wintermantel vom Mantel-Sewalong 2012 trug ich nur zwei Wochen, und die meisten dickeren Pullover haben  das Tageslicht lange nicht mehr gesehen. Merkwürdig, wenn man Mitte Februar ohne Stiefel losgehen und vielleicht sogar schon den Trenchcoat rausholen kann!



Gestern ging ich los mit meiner neuen schwarzen Strickjacke aus Drops Baby Merino, mit der Schlampenmethode nach Schnittmuster berechnet. Oben nochmal ein aufgehelltes Bild, damit man alle Fussel das entzückende Strukturmuster erkennt, das sich "Schleifenmuster" nennt. Vorbild war eine tolle Strickjacke von Monika, die mir als Schwarz-Liebhaberin so sehr gefallen hatte, dass ich mir unbedingt etwas ähnliches stricken musste. Wenn ich jetzt die Fotos bei Monika betrachte, kommt es mir so vor, als hätte ich sogar genau das gleiche Muster gestrickt, obwohl ich die Anleitung von Kim Hargreaves gar nicht kenne.  


Den Rock aus dunkelgrauem Wollstoff mit Borten, improvisiert nach Schnitt 121 aus Burdastyle 3/2013 nähte ich im Herbst als Streber-Teil beim Eiger-Nordwand-Knitalong von Susa.  

Er war in den letzten Wochen unermüdlich im Einsatz, weil sehr bequem und sehr unkompliziert zu tragen und - darüber muss man jetzt ja tatsächlich nachdenken - nicht zu warm. Wenn das so weitergeht, schaffe ich dieses Jahr vor Mitte Mai den Absprung zu leichteren, luftigeren und vor allem helleren und bunteren Stoffen - ich brauche immer sehr lange, bis ich mich auf den Frühling und den Sommer einstelle, und mit etwas Pech ist letzterer dann schon wieder vorbei und wir haben Übergang oder gar Winter.

Und ihr? Noch im Winter, im Übergang oder schon im Frühling?
 

Mittwoch, 19. Februar 2014

Me Made Mittwoch am 19. Februar 2014

Liebe MMM-Damen und -Herren, heute heiße ich (Kirschenkind) Euch ganz herzlich zu unserem Mittwochs-Treffen willkommen. Schön, dass Ihr da seid!

Letzte Woche zeigte Cat uns noch ein richtig winterliches Outfit (wenn auch schon mit der Einschränkung eines milden Winters), diese Woche setze ich schon ganz auf Frühling. So passiert mir das, was scheinbar jedes Jahr unvermeidlich ist. Nachdem ich im Januar schweren Herzens verdaute, dass sich mein Dauer-Wunsch Nummer 1, den Januar einfach zu überspringen, schon wieder nicht erfüllt hatte (dafür gab es dann die AnNÄHerung in Bielefeld, das Schicksal weiß also zumindest, dass der Januar kackig ist) und Nummer 2 (WARM! HELL! JETZT!) irgendwie auch nix war, genieße ich derzeit die ersten zaghaften Sonnenstrahlen beim Aufstehen, den Sonnenaufgang aus dem Zug heraus (da hat die niedersächsische Pampa tatsächlich einen Hauch von Romantik), das zarte Vogelzwitschern, die milderen Temperaturen und die spätere Dämmerung. Bemerke ich dies, erfolgt prompt der klassische Februar-Fehler: ich zieh zu wenig an und beende den ersten vermeintlichen Frühlingstag mit einem Kratzen im Hals. Wir dürfen also gespannt sein, was in den nächsten Tagen passiert, denn den oben genannten Fehler, den mach ich (yay! Glitzer! Kamelle!) HEUTE! Mit Euch. Zusammen. Romantisch, oder?

Ich trage heute eine weitere (aber nicht die letzte..., hier und hier die bereits genähten und gezeigten) Version des Lemming-Kleids (Butterick 5951) und zwar die, die eindeutig am frischsten ist (weil ich's kann!). Ich habe sie im Januar bei der AnNÄHerung in Bielefeld genäht und ich sag mal so: it had its moments. Aber jetzt erst einmal ein Photo.




Der Stoff stammt vom Markt aus Maastricht. Es handelt sich um eine dünne Viscose mit türkisen Streublümchen auf schwarzem Untergrund. Und warum bin ich hier so präzise? Das verrate ich gerne. Der Stoff hat mich ein bisschen genervt, er zieht nämlich unfassbar viele Fäden. Menschen, die mit in Bielefeld waren, können bestätigen, dass mein Kleid am Samstag über und über von Fäden bedeckt war. Und weil ich den Stoff ja jetzt vernäht habe, aber immer noch einen großen Rest davon habe, nämlich mindestens zwei Meter, verschenke ich hier und heute das übrig gebliebene Stück. Wer sich also dafür interessiert, möge in den Kommentaren laut HIER schreien und mir erzählen, was sie gedenkt, daraus zu nähen. Sollte sich mehr als eine Person bereit erklären, das flusende Monsterchen aufzunehmen, verlose ich es. Okay? Abgemacht.





Das Kleid find ich trotzdem okay, der Schnitt ist ja schon ein Klassiker (wer hat ihn eigentlich noch nicht genäht? Standhafte Menschen, meldet Euch!) und auch komplett an meinen Körper angepasst. Zudem erinnert es mich an unsere gemeinsamen Stunden an der Nähmaschinen und schon allein aufgrund dieser Assoziationen verschafft es mir ein warmes Bauchgefühl.






Unmotiviert tanzen geht auch.








Im Büro trage ich es mit einem gekauften Strickjäckchen. Ich verrate an dieser Stelle aber gerne, dass ich auch noch meine Bürodecke brauchte, um durch den Tag zu kommen. Der kratzende Hals kann also kommen.

Und wie sieht es bei Euch aus? Seid Ihr noch vernünftig oder auch schon im wilden Frühjahrsrausch?

Sonntag, 16. Februar 2014

Frühlingsjäckchen Knit Along 2014 - Jetzt gehts richtig los!




Hallo und herzlich Willkommen beim zweiten Termin des diesjährigen Frühlingsjäckchen Knit Alongs. Für alle, die ganz erstaunt sind, dass auf dem Me Made MITTWOCH Blog sonntags etwas los ist, gibt es hier mehr Informationen zur gemeinsamen Frühlingsjäckchen-Aktion zu finden.

Heute gehts um:

Die Wahl des Strickmusters und des Materials, Maschenprobe und Passformüberlegungen


Strickmuster und Material

Ich hoffe, ihr wurdet bei unserem letzten Treffen ordentlich inspiriert und konntet euch anschließend entscheiden, was für ein Jäckchen ihr nun stricken wollt. Mir geht es mit solchen Inspirationsschauen so, dass ich manchmal geradezu überwältigt bin und es die Wahl zur Qual macht. Manchmal ist es aber auch so wie bei dem legendären Münzwurf, bei dem einer klar wird, dass sie die Entscheidung innerlich schon getroffen hat. So war es bei mir: ich habe tolle Projektideen gesehen, bleibe aber bei meiner Idee, ein knallgrünes Jäckchen, angelehnt an Blossom von Kim Hargreaves verwegen in glatt rechts zu stricken.

Vielleicht ist es euch auch so ergangen, dass ihr zwar eine Entscheidung hattet, aber noch nicht die richtige Wolle dafür gefunden habt. Das ist natürlich ärgerlich! Was rate ich in diesem Fall? Mmmhh... nehmt eure Favoriten mit Bild und Anleitung mit in ein Wollgeschäft und lasst euch beraten. Die erfahrenen Strickerinnen dort werden euch möglicherweise ein Garn zeigen, das für eure Traumprojekte geeignet wäre, ihr aber übersehen habt, weil es nicht in euer übliches Beuteschema passt. Lasst euch überreden, kauft ein Knäul und strickt eine Maschenprobe. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese euch dann überzeugt. Falls ihr kein gutes Wollgeschäft in der Nähe habt, schaut bei ravelry nach, wer dieses Projekt schon gestrickt hat und aus welcher Wolle und bestellt sie online.

Apropos Maschenprobe

Wenn ihr nicht gerade einen 80er-Jahre-mäßigen unförmigen Sack stricken wollt, kommt ihr um die Maschenprobe nicht herum. Selbst, wenn ihr die Originalwolle aus der Anleitung nehmt. Jede strickt anders!



Für die Maschenprobe schlagt ihr etwas mehr Maschen als für 10 cm vorgesehen an und strickt dann ein Quadrat. Idealerweise wascht ihr anschließend dieses Strickstück genau so, wie ihr das zukünftige Jäckchen auch waschen wollt. Ich weiß, das ist eine ätzende Vorarbeit, weil frau gerne beginnen will, aber ich rate euch trotzdem dringend dazu. Wenn die gewaschene Maschenprobe trocken ist, steckt ihr sie mit Stecknadeln auf ein Kissen oder die Matratze und zählt ab, wie viele Maschen und Reihen für 10x10 Zentimeter stricken müsst. Ich zähle das gerne dreimal, da ich mich mindestens einmal dabei verzähle. Erst dann könnt ihr die ungefähre Größe bestimmen, die ihr nach Anleitung strickt.

Wenn ihr es gar nicht erwarten könnt, dann schlagt halt schon mal die ersten Maschen für das Vorderteil an und strickt darauf los, bevor die Maschenprobe getrocknet ist. Aber ich warne euch, "auf gut Glück" ist mit Risiko verbunden und was passieren kann ist, dass ihr entweder ribbeln müsst oder aber ein Ding strickt, das schon beim Stricken kein gutes Gefühl erzeugt und anschließend ungerne angezogen wird.

Passform

Vielleicht seid ihr im vorletzten Absatz über meine Formulierung "ungefähre Größe" gestolpert und zusammen gezuckt. Gut so! Immerhin habe ich das Ziel, gemeinsam mit euch ein Jäckchen (oder so) mit guter Passform zu stricken. Da heißt es wachsam zu sein.

Jede Frau ist anders aber alle sind dreidimensional. Das heißt, das euer Körper an den unterschiedlichsten Stellen Länge und Weite braucht. Wenn ihr auch näht wisst ihr, dass Fertigschnittmuster auch selten auf Anhieb passen. Viele Näherinnen kennen ihr typischen Passformprobleme und wissen, dass sie oft an den Schultern kürzen oder für die Brust mehr Weite einplanen müssen. Beim Nähen ist manches noch im Nachhinein korrigierbar. Beim Stricken sollte eigentlich ALLES vorher bedacht werden!



Aus diesem Grund rate ich dazu, nicht einfach eine Größe auszuwählen und blind nach Anleitung zu stricken, sondern euch ein "Schnittmuster" für eure Jacke aufzumalen und mit Maßen zu versehen. Vielleicht habt ihr eine gut passende Strickjacke oder einen Pullover, den ihr als Vorbild nehmen könnt oder ein Strickstück, das nicht so gut passt, aus dem ihr eure Wünsche ableiten könnt. Dieses "Schnittmuster" müsst ihr nicht in Originalgröße zeichnen, aber ihr solltet es unbedingt mit Maßen versehen. Manche Strickanleitungen haben solche Übersichtszeichnungen, das ist ganz hervorragend, dann könnt ihr gleich diese Anleitungszeichnung mit euren Maßen überprüfen.

"Negative Ease"

Während wir Kleidungsstücke aus Webware mit etwas Zugaben nähen, damit wir uns noch darin bewegen können, stricken wir figurbetonte Kleidungsstücke mit "negative ease", also mit negativen Zugabe, sprich etwas enger. Selbst, wenn ihr es nicht so figurbetont mögt, rechnet damit, dass euer Strickstück, je nachdem wie locker ihr strickt, beim Tragen noch etwas in Weite oder Länge oder beidem nachgibt. Ich rate euch also dazu, eher etwas enger zu stricken, damit es hinterher kein unförmiges Ding gibt. Beim Zusammennähen könnt ihr zwar noch etwas Weite in den Seiten wegnehmen, aber da ihr beim Strickstück keine "Nahzugaben" wegschneiden werdet, sollte das auch nicht zu viel sein.

Anleitung anpassen

Eine Strickanleitung auf die eigenen Figurbedürfnisse anzupassen, ist gar nicht so schwierig. Ihr braucht nur eure Maße, die Maschenprobe und müsst die Anleitung einmal konzentriert lesen und das, was ihr lest, auf eure Maschenprobe umrechnen und mit euren Maßen vergleichen.

Ein Beispiel:
Ihr lest, wie viele Maschen angeschlagen werden und wie viele Maschen nach dem Bündchen zugenommen werden. Das Bündchen ist erstmal zweitrangig, wenn ihr eure Maschenprobe glatt rechts oder im Muster gestrickt habt. Wichtig ist die Anzahl der Maschen, die dann "richtig" weiter gestrickt werden. Mit eurer Maschenprobe rechnet ihr nun aus, wie breit das Strickstück wird und vergleicht es mit euren Maßen. Nicht breit genug, zu weit? Dann ändert die Maschenzahl gemäß euren Maßen (und korrigiert bei großen Abweichungen auch das Bündchen).

Die Anzahl der Maschen zu ändern ist relativ leicht. Hat eure Maschenprobe eine stark abweichende Reihenzahl, wird es schon schwieriger. Zunächst würde ich probieren, mit einer anderen Nadelstärke noch eine Maschenprobe zu stricken, um der Maschenprobe in der Anleitung möglichst nahe zu kommen. Falls das immer noch nicht reicht, müsst ihr sehr aufpassen, wann ihr mit Zunahmen und Abnahmen für die Taillerierung, den Ausschnitt und die Armkugel beginnt. Ihr dürft keinesfalls stumpf nach Anleitung stricken, sondern müsst - analog zu der Anleitung - eure eigene Anleitung erstellen. Sonst ist eine schlechte Passform vorhersehbar.

Viele Strickerinnen neigen dazu, motiviert loszulegen und dann enttäuscht zu ribbeln oder das Teil in die Ecke zu werfen. Das muß nicht sein! Nutz die Chance, dass ihr ein Jäckchen mit uns gemeinsam strickt und eure Erfahrungen als Näherin: beginnt mit einem Vorderteil, denn das verschafft schnelle Erfolgserlebnisse und selbst wenn ihr trennen müsst, ist der Verlust nicht so gravierend, wie bei einem breiten Rückenteil.

Spezialfall Brustabnäher: Für Frauen, die ein figurbetontes Jäckchen stricken wollen, aber mehr, als Körbchengröße C haben, rate ich dazu "Brustabnäher" bzw. Mehrweite für die Brust durch verkürzte Reihen zu stricken. Das ist wirklich nicht schwer! Dazu schreibe ich spätestens zum nächsten Treffen etwas in meinem Blog und verlinke es beim nächsten Treffen hier. Falls ihr daran interessiert seid, schaut bei crafteln.de oder strickt die Vorderteile erst später.

Stricken ist Zen

Vorausschauend Stricken und Vordenken ist wichtig und trotzdem ist Stricken Zen und es kommt oft ganz anders, als frau denkt. Schaut euch das Bild an. Ich habe das Bündchen nicht ganz so rüschig stricken wollen, wie in der Originalanleitung und stellte es mir ganz hübsch vor, an einem schlichten Jäckchen unten nur Zacken zu haben.




Aber als ich die beiden Strickstücke zum Fotografieren nebeneinander legte, kamen die Zweifel. Wenn ich das Lochmuster oberhalb der Zacken stricke, geht das Bündchen unten noch mehr auseinander und der Schößcheneffekt wird deutlicher. Das wollte ich doch eigentlich! Außerdem ist trotz Maschenprobe, Rechnen und genauem Aufnehmen und zählen der Maschen, das Rückenteil doch ein wenig spack. Merkwürdigerweise scheinen 2 Zentimeter an Weite zu fehlen. Kommt das noch durch Tragen, Waschen und Dehnung durch Körperwärme oder habe ich mich doch verrechnet? Ribbele ich nun wieder auf und stricke das Bündchen doch mit löchriger Rüsche und zwei Zentimeter weiter? Nur nicht aufregen, Meike, Stricken ist Zen!

Jetzt seid ihr dran!

Ich hoffe, ich habe euch mit meinem Geschreibsel keine Angst gemacht! Ich möchte euch einfach davor bewahren, zu viel rückwärts stricken zu müssen oder frustriert aufzugeben! Ihr schafft das schon! Auf eure Zwischenergebnisse bin ich wie Bolle gespannt! Und nicht vergessen: am 9. März sind wir wieder verabredet!



Mittwoch, 12. Februar 2014

Me Made Mittwoch am 12.2.2014


Willkommen zu einem weiteren winterlichen Me Made Mittwoch! Ich (Catherine von Allures-und-Couture) bin ein bekennender Wintermuffel und sehr froh, dass dieser Winter vergleichsweise mild ausfällt. Wir Berliner hatten zwar schon Eiseskälte, Schnee und Frost, doch nach dem schier endlos scheinenden Winter 2012/2013 finde ich Tagestemperarturen um 4°C nur fair. Trotzdem ist natürlich winterliche Kleidung angezeigt und heute zeige ich euch das Kostüm, das ich bei der wunderbaren AnNäherung Anfang Januar genäht habe (auf dem oberen Bild trage ich dazu noch ein Shetland Triangle Tuch aus Drops Andes in dunkelrot). Wirklich schöne Erinnerungen begleiten mich, wenn ich dieses Kostüm trage und getragen wurde es bereits sehr ausgiebig.


Der Stoff ist ein sehr weiches Wollgewebe, die Farbe kommt auf den Bildern nicht ganz perfekt raus, das grün ist vielleicht nicht ganz so blaß. Der Jackettschnitt ist Vogue 8701, den ich schon beim Kostüm-Sew-Along im letzten Herbst genäht habe. Für den Rock hatte ich keinen Schnitt mit und habe mehr oder weniger pi mal Daumen einen dahingepfuscht. Durch den schrägen Fadenlauf fällt der Rock aber sehr hübsch, auch ohne raffinierten Schnitt. Der Rock war ein tolles Gemeinschaftsding, denn weil ich nicht wirklich daran geglaubt habe, bei der AnNäherung Jackett UND Rock zu schaffen, hatte ich weder Reißverschluss noch Futterstoff dabei, bekam aber an meinem Tisch ganz unkompliziert beides geschenkt. Perfekt! Die Knöpfe sind alt und von meinem Knopfhamsterkauf auf einem französischen Flohmarkt im letzten Sommer.


Ich hab zwar inzwischen ziemlich viele schöne und passende Kostüme, aber dieses hier ist im Moment wirklich außer Konkurrenz mein absoluter Liebling. Auch wenn ich mich schon sehr auf den Frühling freue, ein Hoch auf dieses Winterkostüm!

Ich freu mich auf eure Beiträge!


Mittwoch, 5. Februar 2014

Me Made Mittwoch am 5.2.2014

Hallo, ich bin Wiebke vom blog Kreuzberger Nähte und melde mich heute aus dem Winterurlaub.
Tagsüber im Schnee auf der Piste trage ich funktionierende, funktionelle Spezialkleidung. Es gibt natürlich Mittel und Wege, diese selber herzustellen aber ich habe ich mich da noch nicht rangetraut. Ich meine, es gab in der Burda auch schon mal Skibekleidungsstrecken. Obwohl die Passform ja nicht das eigentliche Problem wäre.... Hat jemand von euch schon Erfahrungen im Nähen von Wintersportbekleidung?

Ich zeige euch also nicht meine Tageskleidung, sondern das Kleid, das ich heute zum Après-Ski tragen werde. Wobei mein Vergnügen nach dem Pistenvergnügen weniger mit alkoholischen Heiß- und Kaltgetränken und eingängigen Melodien zu tun hat. Ganz old school bevorzuge ich abends erschöpft-gemütliches Stricken, Kartenspielen und ganz besonders auch das Treffen von alten und neuen Freundinnen und Nähnerds in der hiesigen Umgebung.

Da eine Ski- bzw Snowboardausrüstung für sich schon sehr platzintensiv ist und mir das Reisen mit großem Gepäck sehr widerstrebt, fanden vor allem ein paar pflegeleichte Jerseykleider den Weg in meinen Koffer. Dazu eine passende Miette und schon ist man immer wieder umkompliziert und gut gekleidet.

Leichter und weniger voluminös als ein Buch und absolut knitterfrei

Dieses Kleid ist genäht aus einem stretchigen Flutsch nach dem Schnitt Modell 57 aus der "Meine Nähmode" 3/2013, welcher identisch ist mit New Look 6164. Ein Knotenkleid mit gemäßigtem Ausschnitt. (Meine erste Variante aus einem Baumwolljersey habe ich hier schon mal gezeigt.). 

Bilder vorbereitet am letztem Freitag


Punkte haben für mich immer etwas lässig-elegantes, mit dem jeweils geeignetem Styling fühle ich mich darin in ganz unterschieldichen Alltagssituationen wohl. Jedoch niemals overdressed.



 Den Punkten hätte allerdings auch ein bißchen weniger Kräuselung gut getan.


Und jetzt reiche ich euch virtuell ein paar Stecknadeln, damit ihr die schiefe Rückenquernaht gerade stecken könnt.
Wieso mir so etwas immer mal wieder passiert...
;))
Über die unpassende schiefe Naht werde ich nochmal drübernähen. Lasst euch davon also nicht irritieren. Mir ist das leider erst bei diesen Fotos aufgefallen, die ich extra gemacht habe um euch zu zeigen, wie toll ich hinten wieder zwei Abnäher eingebaut habe -statt der vorgesehenen Kräuselung.

Ich drehe mich also besser wieder um...

.... und eröffne wild gestikulierend die linkliste für alle MeMades.

Sonntag, 2. Februar 2014

Frühlingsjäckchen Knit Along 2014



Hallo und herzliche willkommen zu unserem Frühlingsjäckchen Knit Along 2014!


Der von Catherine im Jahr 2012 organisierte Frühlingsjäckchen Knit Along war so ein Erfolg, dass wir eurem vielfältig geäußertem Wunsch gerne nachgeben wollten, erneut gemeinsam ein wärmendes Jäckchen für den Frühling und laue Sommerabende zu stricken. Mein Name ist Meike oder auch #FrauCrafteln, ich bin Teil der Me Made Mittwoch Crew und begleite euch durch den Knit Along.

Worum gehts beim Knit Along?


Zu einer schönen Garderobe braucht es mindestens eine Strickjacke. Eine Strickjacke wärmt, sieht schick aus, ohne gleich formell wie ein Blazer herüber zu kommen und kann im Gegensatz zu einer richtigen Jacke, schnell ausgezogen und in die Tasche gesteckt werden. Im Frühling haben wir Sehnsucht nach Sommerstoffen, verarbeitet zu luftigen Kleidern, Blusen und Röcken, für die es vielleicht noch etwas zu frisch ist. Die Lösung: eine Strickjacke! Aber auch im Sommer braucht es oft morgens und abends eine wärmende Unterstützung. Und was machen wir, wenn wir auch im Herbst und Winter Lust auf eigentlich etwas zu dünne Kleider haben und uns in unterschiedlich stark beheizten Räumen immer wieder an- und ausziehen müssen? Wir tragen eine Strickjacke!

Es ist Anfang Februar und wahrscheinlich könnt ihr - genau wie ich - es kaum erwarten, die Frühlingsluft zu spüren, die warmen Strumpfhosen in die hinterste Ecke des Schrankes zu verstauen und endlich wieder mehr Farben in der Natur und der Kleidung zu sehen. Das kann leider noch ein paar Wochen dauern! Machen wir es uns so lange gemütlich und holen uns die Vorfreude auf die Nadeln: stricken wir ein Frühlingsjäckchen!

Gemeinsam strickt (oder häkelt) es sich leichter. Gemeinsam schaffen wir es, den straffen Zeitplan einzuhalten und pünktlich zum Frühling ein neues Jäckchen unser Eigen zu nennen. Durch Fragen und Antworten arbeiten wir gemeinsam an Lösungen, um erwartete und unerwartete Schwierigkeiten auf dem Weg zu meistern.

Der Zeitplan


Eine schöne, gut sitzende Jacke zu stricken ist möglicherweise eine mittlere oder größere Herausforderung für Dich. Deswegen machen wir es gemeinsam. In Etappen näheren wir uns - immer wieder Sonntags - dem Ziel. Auch Anfängerinnen sind herzlich eingeladen mitzumachen!

Der Zeitplan ist sportlich, ich weiß. Aber nur Mut, ihr schafft das! Es lebe die Herausforderung!


2. Februar 2014 - Inspirationsquellen, in Frage kommende Anleitungen und Garne

16. Februar  - Wahl des Strickmusters und des Materials, Maschenprobe und Passformüberlegungen

9. März  - Erster Zwischenstand - Stolz auf den Fortschritt, Schwierigkeiten und Lösungen

30. März - Zweiter Zwischenstand - Ermüdungserscheinungen, Passformmängel, die leidigen Ärmel und neue Motivation zur Zeitumstellung auf die Sommerzeit

20. April Finale: Große Modenschau der fertigen Jäckchen bei hoffentlich wunderbaren Frühlingswetter am Ostersonntag


Frühlingsjäckchen Knit Along Regeln


  • Wer mit machen möchte, schreibt im eigenen Blog und verlinkt diese Posts hier zu den Knit Along Treffen in der Linkliste. Je mehr du uns erzählst oder fragst, um so interessanter wird es für alle. 
  • Wenn du dich in der Linkliste verlinkst, dann verweise bitte mit einem Link auf den Me Made Mittwoch Blog und den Knit Along Post. 
  • Obwohl es Knit Along heißt, sind auch gehäkelte Jacken oder Westen ohne Ärmel mit Frühlingsjäckchen gemeint.
  • Zu den jeweiligen Terminen gibt es ein Thema oder Fragen, die beantwortet werden können. Auch wenn du noch nicht so weit bist, freuen wir uns, wenn du uns einen Zwischenbericht gibst. 
  • Der Grat zwischen Anleitungs- oder Materialempfehlungen und Werbung ist schmal. Bitte achtet mit Feingefühl auf den Unterschied und vermeidet Werbung. 
  • Falls du bei twitter bist, dann kannst du auch zwischen den Treffen mit dem Hashtag #FJKA mit uns im Austausch sein und schnelle Hilfe, bei drängenden Fragen bekommen. 
  • P.S. Und seid vorsichtig mit fremden Bildern - im Zweifelsfall vorher nachfragen, ob ihr das Bild benutzen dürft. 


Das Thema zum heutigen ersten Treffen: Inspiration


Habt ihr schon ein Bild im Kopf, was ihr unbedingt stricken wollt? Bilder, die euch inspiriert haben oder sogar schon eine konkrete Anleitung, die ihr umsetzen wollt? Prima! Falls nicht, suchen wir gemeinsam nach Inspirationsquellen, in Magazinen und in den Weiten des Internet. Fehlt euch noch die passende Wolle, um Euer Wunschprojekt zu verwirklichen? Wir tauschen uns auch über Materialquellen und Materialeigenschaften aus.


Mein Projekt


Seit dem ich bei Frau Nahtzugabe eine grüne Strickjacke gesehen habe, weiß ich, dass ich nicht mehr ohne eine grüne Strickjacke leben kann! Grüne Wolle habe ich schon: Drops Baby Merino in knallgrün. Bei Lanade gibt es im Mai - leider zu spät für den Knit Along - immer einen großen Sale. Da lohnt es sich, sich zu bevorraten!


Frau Nahtzugabes wunderschöne grüne Jacke http://nahtzugabe.blogspot.de/2013/04/das-perfekte-grun.html

Seit dem Frühlingsjäckchen Knit Along 2012 traue ich mich, mit dünnen Nadeln zu stricken, das Baby Merino Garn ist aus diesem Grund meine Standard-Wolle geworden, mit der ich gerne stricke und die es in vielen Farben gibt. Das Ergebnis, ein dünner Strick, passt einfach viel besser zu mir und meinen Bedürfnissen. Dicke Strickjacken, die ich in der Vergangenheit gestrickt hatte, ziehe ich ungerne an.

Wiebkes Miette http://wiebke-berlin.blogspot.de/2012/08/gold-fur-miette-olympisch-stricken.html

Eine Anleitung, wie ich die Wolle verstricken will, habe ich noch nicht. Als Lemming fasziniert mich natürlich die auf vielen Blogs gezeigte und geliebte Miette (bei ravelry findet ihr noch viel mehr). Ich fürchte allerdings, dass so ein hochgeschlossenes Jäckchen nichts für mich ist. Sehr, sehr, sehr verliebt bin ich auch in Agatha - aber auch hier: tolles Muster, aber möglicherweise nicht optimal für viel Busen und so. Hingegen die Form meines Frühlingsjäckchens von 2012 begeistert mich immer noch, erscheint sie mir doch extrem Vorteilhaft für meine Figur.


Wiebkes Agatha http://wiebke-berlin.blogspot.de/2013_09_01_archive.html


Sehr wahrscheinlich nehme ich deswegen wieder die Anleitung für Blossom von Kim Hargreaves als Grundlage und variiere sie: ein anderes Muster, keine Spitzenborte, längere Ärmel. Ich könnte mir gut vorstellen, die Jacke diesmal nicht ganz so rüschig zu machen, etwas sportlicher und trotzdem die Taillierung und das Schößchen zu übernehmen. Irgendwie reizt es mich auch, einmal ein "quick and dirty"-Jäckchen in glatt rechts zu stricken. Knallgrün ist eigentlich Aussage genug, brauche ich da wirklich ein Muster?

Frau Crafteln im 2012er Frühlingsjäckchen

Wer denkt "hey, die macht sich es einfach, strickt einfach das gleiche Jäckchen noch mal" irrt leider, denn einfach wird es nicht. Ich olle Schlamperin habe nämlich 2012 keine ordentlichen Aufzeichnungen gemacht, während ich strickte. Genauer gesagt war wurde mir, während ich strickte einigermaßen klar, was ich tat und wie ich das gegebenenfalls beim zweiten Ärmel oder zweiten Vorderteil auch machen muß  - ihr müsst bedenken, ich habe viel geändert, vergrößert, Brustabnäher eingefügt, neues Muster, eigene Ärmel etc. Schon ein Jahr später, als ich das gleiche Jäckchen noch mal stricken wollte, war das, was ich damals notierte nur noch chinesisch. Die Herausforderung würde also jetzt darin bestehen, noch mal zu entwickeln, was ich mir damals Glorreiches ausgedacht habe und es so aufzuschreiben, so dass ich in Zukunft noch das eine oder andere Jäckchen in dieser Form mit dieser Nadelstärke stricken kann. Der Vorteil für euch: ich kann euch ne Menge über Strickmuster-Anpassungen erzählen.



Kennt ihr Musterbücher? Die gibt es aus Omas Zeiten im Antiquariat oder auch aktuell im Buchhandel. Die Muster unterscheiden sich nicht wirklich, nur die Aufmachung der Bücher. Theoretisch könnt ihr jede Anleitung mit jedem beliebigen Muster stricken, wenn ihr eine Maschenprobe mit Muster gemacht habt und diese mit der Anleitung überein stimmt. Für mich eine wunderbare Quelle der Inspiration.

Aber vielleicht entdecke bei einer Recherche auf ravelry.com (einer kostenlosen Strickcomunity, der frau ganz einfach beitreten kann und auf der es unendlich viele vorgestellte Anleitungen, Projekte und Ideen gibt), bei Pinterest oder bei euch noch ganz andere Ideen, so dass ich meinen ursprünglichen Plan über den Haufen werfe und etwas ganz anderes stricke?

Übrigens: Das Frühlingsjäckchen 2012 war meine Premiere mit englischen Anleitungen. Ich hatte zwar das Glück, nachdem ich mich gründlich mit der Systematik der englischen Anleitungen vertraut gemacht und alle Begriffe nachgeschlagen hatte, eine deutsche Anleitung zur Verfügung gestellt zu bekommen (es lebe die Comunity!), aber seit dem weiß ich: englische Anleitungen sind gar nicht so schwer und haben durchaus einige Vorteile. Mehr dazu beim nächsten Treffen oder als Beispiel hier oder als systematischer Workshop "Erarbeiten von englischsprachigen Anleitungen" bei Tichiro (inkl. Hinweisen zu japanischen Anleitungen).

Hier sind sie: die Teilnehmerinnen des diesjährigen Frühlingsjäckchen Knit Alongs!


Wer beim Frühlingsjäckchen Knit Along 2014 mitmachen will, trägt sich unten in die Linkliste ein und erzählt von Strickjäckchenträumen und Inspirationsquellen. Anfängerinnen und Nachzüglerinnen sind willkommen! Die Linkliste ist immer bis Mittwoch abends geöffnet. Das Frühlingsjäckchen Knit Along-Logo darf gerne mitgenommen werden. Ich freue mich auf Euch und Eure Jäckchen!